Basel II + Basel III - ein kurzer Überblick
Der Terminus Basel II bezeichnet die Gesamtheit der Eigenkapitalvorschriften, die vom Basler Ausschuss für Bankenaufsicht in den letzten Jahren vorgeschlagen wurden. Im Wesentlichen handelt es sich um ein standardisiertes Regelwerk für Banken, das eine verbesserte Differenzierung zwischen sicheren und riskanten Krediten ermöglichen soll. Infolge der Finanz- und Weltwirtschaftskrise wurde unter der Überschrift Basel III ein neues Regelwerk veröffentlicht, das seit Anfang 2013 als internationaler Standard gilt. Während Basel II vor allem die Risikomessung zum Gegenstand hat, geht es bei den neuen Regelungen um die Definition des Eigenkapitals und die erforderlichen Mindestquoten, wobei Basel III eine Weiterentwicklung von Basel II darstellt, das grundsätzlich weiter gültig bleibt. Basel II + III betrifft also in erster Linie Geldinstitute, die ihre Risikomanagement-Systeme auf dem neuesten Stand halten müssen. Auf der anderen Seite sind aber auch Unternehmer selbst immer mehr gefordert, professionelle Businesspläne zu formulieren, fundierte Analysen vorzunehmen, Unterlagen auf dem aktuellsten Stand zu halten, denn der Informationspolitik zwischen Kunde und Bank kommt immer mehr Bedeutung zu. Dem Bankkunden (Kreditnehmer) können dabei Unternehmensberater, Steuerberater aber auch spezielle EDV-Programme hilfreich zur Seite stehen.
Rating
Banken sind gemäß Basel II + III dazu verpflichtet, einen Kreditnehmer in Hinblick auf seine Kreditwürdigkeit (Bonität) möglichst intensiv zu durchleuchten. Das geschieht durch internes Rating. Die Rating-Kriterien bei kleineren und mittleren Unternehmungen (KMU) setzen sich aus den so genannten "soft facts" (grobe Einschätzung der Managementfähigkeiten des Unternehmers u.ä.) und den "hard facts" zusammen. Diese hard facts (quantitative Faktoren) werden zum überwiegenden Teil aus den Jahresabschlüssen gewonnen. Daraus werden diverse Kennzahlen errechnet, die zur Beurteilung des Unternehmens herangezogen werden. Nun gibt es unter den einzelnen Geldinstituten gewisse Unterschiede in der Zusammensetzung und Gewichtung dieser Kennzahlen - eine genaue Aufschlüsselung darf man sich aufgrund des Bankgeheimnisses auch nicht erwarten - aber in allen einschlägigen Veröffentlichungen stößt man auf folgende vier Kennzahlen, die zum internen Rating herangezogen werden:
- Eigenkapitalquote
- Gesamtkapitalrentabilität
- Schuldtilgungsdauer
- Cash-Flow-Rate
Quicktest nach Kralicek
Diese vier Kennzahlen sind exakt jene Kennziffern, die Prof. Peter Kralicek bereits im Jahr 1979 in den von ihm entwickelten Quicktest integriert hat. Seither "geistert" die Quicktest-Methode durch nahezu alle Fachpublikationen zum Thema, sie wurde z.B. von der Wirtschaftszeitung Gewinn jahrelang zum Rating der 500 Top-Unternehmen in Österreich herangezogen. Unsere erweiterte Kennzahlenanalyse berücksichtigt - neben den vier Hauptkennzahlen des Quicktests - zwanzig wichtige Nebenkennzahlen sowie eine Differenzierung nach Branchen (Benchmarking). Nutzen Sie unser langjähriges Know How in Sachen Rating, Kennzahlen und Bonitätsbeurteilung.